Der Blutdruck ist eine messbare Größe und beschreibt, mit welchem Druck das Blut durch die Blutgefäße des Organismus fließt. Er wird daher umgangssprachlich auch als Gefäßdruck bezeichnet. Genauer gesagt ist der Blutdruck der Druck, welcher vom Blut auf die Wand der Blutgefäße ausgeübt wird. Der Blutdruck muss in einem bestimmten Limit sein, wenn keine Erkrankungen vorliegen. Aus diesem Grund ist der Blutdruck eine der grundlegenden und sehr aussagefähigen Untersuchungen beim Arzt.
Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben.
Der Rechner gibt eine Einschätzung des Blutdruckwerte nach den Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga. Der Blutdruck wird bestimmt nach optimal, normal, hochnormal oder Bluthochdruck (Hypertonie Grad 1 bis 3).
Eine solche automatische Bewertung kann niemals einen Arztbesuch ersetzen. Fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Die Richtlinien der Hochdruckliga enthalten keine Normwerte für zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Um niedrige Werte aber nicht nach der Hypertonie-Skala als "optimal" zu bezeichnen, benutzen wir die Grenze 105/65 für niedrigen Blutdruck.
Bild: Anatomische Darstellung des Herzens. Der Blutdruck ist ein Wert für den Druck des Blutes auf die Gefäßwände. Während eines Pumpvorgangs des Herzens ist der Druck höher als während der Entspannungsphase. Daher werden bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte erfasst, der systolische (Pumpvorgang – höherer Wert) und der diastolische (Entspannungsphase – niedrigerer Wert).
Definitionen und Klassifikation der Blutdruckwerte gemäß der Deutschen Hochdruckliga:
systolisch (mmHg)
diastolisch (mmHg)
optimal
< 120
< 80
normal
120-129
80-84
hochnormal
130-139
85-89
Hypertonie Grad 1
140-159
90-99
Hypertonie Grad 2
160-179
100-109
Hypertonie Grad 3
>= 180
>= 110
Isolierte systolische Hypertonie
>= 140
< 90
Beim Blutdruck ist zu beachten, dass die Druckverhältnisse innerhalb des Blutkreislaufes im Organismus voneinander abweichen. In der Medizin wird beim Blutdruck immer von dem Druck, welcher in den Arterien vorliegt, ausgegangen. Die Arterien befinden sich in der Höhe des Herzens. Daher entspricht der ideale Messort des Blutdruckes der Brachialarterie am Oberarm. Von diesem Blutdruck wird noch ein zentralvenöser Blutdruck unterschieden.
Der Blutdruck ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Der grundlegende Faktor für einen normalen Blutdruck ist die Kraft des Herzens. Er zeigt, mit welcher Stärke das Blut vom Herzen durch die Gefäße gedrückt wird. Außerdem ist der Querschnitt der Blutgefäße für die Höhe des Blutdruckes verantwortlich. Der Querschnitt eines Blutgefäßes bestimmt in hohem Maße den sogenannten Reibungswiderstand, der beim Durchfluss des Blutes auftritt.
Der Blutdruck in den Gefäßen des großen Blutkreislaufs ist höher als im kleinen Blutkreislauf, welcher auch als Lungenkreislauf bezeichnet wird. Außerdem ist der Blutdruck in den Arterien immer höher als in den Venen oder den kleinen Kapillargefäßen.
Der Blutdruck besteht immer aus zwei Werten, welche von verschiedenen Einflüssen abhängen. Zu diesen Faktoren zählen zum Beispiel die Berufstätigkeit bzw. die körperliche Beanspruchung, das Alter und die allgemeine körperliche Konstitution. Die Differenz der beiden Blutdruckwerte wird Pulsdruck genannt.
Der Blutdruck steigt mit zunehmendem Alter des Menschen an. Eine Ursache dafür ist, dass die Elastizität der Blutgefäßwände nachlässt. Dies ist insbesondere auf Grund von Arteriosklerose der Fall. In Folge verschiedener Krankheiten kann der Blutdruck ebenfalls von den Normalwerten abweichen. Ist der Blutdruck dabei überwiegend in den höheren Bereichen über dem Normwert, so wird dies auch als Hypertonie bezeichnet. Einige Menschen leben aber auch mit einem niedrigeren Blutdruck (unterhalb des der Normwertes). Es sind die sogenannten Hypotoniker. Eine Blutdruckerniedrigung wird als Hypotension bezeichnet. Sie tritt seltener auf als die Hypertonie.
Blutdruck Kinder
Die Einteilung des Blutdrucks für Kinder ist durchaus umstritten. Amerikanische Forscher haben im Juni 2009 eine Tabelle vorgelegt, welche einen Standard schaffen sollte. Allerdings haben deutsche Mediziner sofort widersprochen, da nach dieser Tabelle 30% der Kinder als Bluthochdruck-Patienten behandlungsbedürftig wären.
Die Deutsche Hochdruckliga zieht die Grenze zum Hochdruck bei 125/80
mmHg für 12-Jährige, bei 135/85 mmHg für 16-Jährige und bei 140/90 mmHg
für über 18-Jährige. Diese Werte liegen über den von US-Ärzten
empfohlenen Grenzwerten in Höhe von 120/78 für 16-Jährige und 120/80
für über 18-Jährige.
Alter
Normal
Hochnormal
Bluthochdruck
12 Jahre
sys.
< 120 mm Hg
120-125 mm Hg
> 125 mm Hg
dia.
< 75 mm Hg
75- 80 mm Hg
> 80 mm Hg
16 Jahre
sys.
< 125 mm Hg
125-135 mm Hg
> 135 mm Hg
dia.
< 80 mm Hg
80- 85 mm Hg
> 85 mm Hg
> 18 Jahre
sys.
< 130 mm Hg
130-140 mm Hg
> 140 mm Hg
dia.
< 85 mm Hg
85- 90 mm Hg
> 90 mm Hg
Die Normalwerte für Erwachsene finden Sie unter Blutdruck Normalwerte. Diese entsprechen den Vorgaben der WHO.
Blutdruck Normalwerte
Einteilung der Blutdruck-Werte laut WHO (Weltgesundheitsorganisation):
systolisch (mmHg)
diastolisch (mmHg)
optimal
< 120
< 80
normal
< 130
< 90
hochnormal
130-139
85-89
Hypertonie Grad 1
140-159
90-99
Hypertonie Grad 2
160-179
100-109
Hypertonie Grad 3
>= 180
>= 110
Hypertonie = Bluthochdruck
Die Deutsche Hochdruckliga benutzt die gleichen Werte, allerdings gilt der diastolische Blutdruck ausdrücklich nur bis 84 mmHg als normal. In der WHO-Tabelle ist das nicht so exakt zu erkennen. Die Hochdruckliga führt außerdem die "isolierte systolische Hypertonie" auf, bei der ein systolischer Druck über 140 mmHg gemessen wird während der diastolische Blutdruck unter 90 mmHg liegt. Der diastolische Blutdruck ist bei diesem Blutdruckbild im Normbereich, während der systolische Blutdruck im Bereich der Hypertonie (Bluthochdruck) liegt.
Definitionen und Klassifikation der Blutdruckwerte laut der Deutschen Hochdruckliga:
systolisch (mmHg)
diastolisch (mmHg)
optimal
< 120
< 80
normal
120-129
80-84
hochnormal
130-139
85-89
Hypertonie Grad 1
140-159
90-99
Hypertonie Grad 2
160-179
100-109
Hypertonie Grad 3
>= 180
>= 110
Isolierte systolische Hypertonie
>= 140
< 90
Unser Blutdruck-Rechner arbeitet mit den Werten dieser Tabelle:
Der Rechner gibt eine Einschätzung des Blutdruckwerte nach den Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga. Der Blutdruck wird bestimmt nach optimal, normal, hochnormal oder Bluthochdruck (Hypertonie Grad 1 bis 3).
Eine solche automatische Bewertung kann niemals einen Arztbesuch ersetzen. Fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Die Richtlinien der Hochdruckliga enthalten keine Normwerte für zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Um niedrige Werte aber nicht nach der Hypertonie-Skala als "optimal" zu bezeichnen, benutzen wir die Grenze 105/65 für niedrigen Blutdruck.
Bitte beachten Sie, dass eine einmalige Messung nicht ausreicht, um das Vorliegen eines Bluthochdrucks zu diagnostizieren. Selbst wenn bei einer einzelnen Blutdruckmessung ein Ergebnis gemessen wird, das keinem Normwert entspricht, ist das kein Grund zur Sorge. Aussagekräftiger ist das Resultat mehrerer Messungen zu verschiedenen Tageszeiten. Ihr Arzt wird deshalb eine Blutdruck Langzeitmessung vornehmen, um den Verlauf des Blutdrucks im Tagesverlauf zu kennen. Liegt Ihr Blutdruck außerhalb der Blutdruck-Normwerte, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um das abklären zu lassen.
Auch bei normalen Blutdruckwerten sollte eine regelmäßige Kontrolle stattfinden. Um eine Auswertung über einen längeren Zeitraum zu erhalten, empfiehlt es sich, einen Blutdruckpass zu führen. Dabei wird der Blutdruck regelmäßig gemessen und aufgeschrieben. Eine solche Auswertung liefert dem Arzt eine gute Diagnosehilfe. BlutdruckDaten wurde genau für diesen Zweck entwickelt. Die gemessenen Werte lassen sich nahezu überall (PC, Smartphone, Tablet) schnell und bequem speichern und werden in einem aussagekräftigen Diagramm dargestellt. Das erleichtert dem Arzt die Diagnosestellung und hilft ihm bei der Behandlung.
Blutdruck_senken
Als Bluthochdruck wird der arterielle Blutdruck bezeichnet, bei dem der obere (systolische) Wert meistens über 140 mmHg und/oder der untere (diastolische) Wert über 90 mmHg liegt.
Da Bluthochdruck verantwortlich für verschiedene Erkrankungen ist, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gefäßerkrankungen, sollten Sie Ihren erhöhten Blutdruck unbedingt senken. Das Erkrankungsrisiko für die genannten Leiden steigt überproportional an, falls bei Ihnen noch andere Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und hohe Cholesterinwerte vorliegen.
Bluthochdruck, der von Medizinern als Hypertonie bezeichnet wird, lässt sich mit verschiedenen Methoden effizient bekämpfen. Je nach Schweregrad wird Bluthochdruck mit Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie und Medikamenten behandelt. Sind Sie Raucher, sollten Sie dies bei einem vorliegenden Bluthochdruck unbedingt aufgeben, um das Risiko von Folgeerkrankungen zu minimieren.
Durch den Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss, eine deutliche Gewichtsreduktion bei Übergewicht und die Senkung des Kochsalzverbrauches lässt sich der Blutdruck senken. Dies wurde in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.
Falls bei Ihnen Bluthochdruck diagnostiziert wurde, sollten Sie sich mehr bewegen. Besonders geeignet zur Blutdrucksenkung sind Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Rad fahren und Wandern. Auch Gymnastik eignet sich zur Senkung des Blutdrucks. Nicht geeignet sind Kraftsport, Kampfsport und Sportarten, die mit vermehrter kurzzeitiger Anspannung verbunden sind.
Einige Nahrungsmittel sind besonders zur Blutdrucksenkung geeignet. So bewirkt der Verzehr von frischem Obst, Gemüse und verschiedenen Kräutern wie Schnittlauch, Petersilie und Bärlauch eine Regulierung des Blutdrucks. Weiterhin sollten Sie Ihren Fleischverbrauch, vor allem den von fettem Schweinefleisch, minimieren. Besonders Knoblauch, Tomaten, Paprika, Salat und Zitronen bewirken eine Senkung des Blutdrucke. Auch Rote Beete können den Blutdruck senken, beachten Sie dazu bitte den Artikel "Rote Beete und Blutdruck".
Zusätzlich kann der Arzt Ihnen bestimmte Medikamente zur Senkung des Blutdruckes verordnen. Oftmals wird hierbei auf eine bestimmte Medikamentengruppe zurückgegriffen. In schweren Fällen oder bei vorhandenen Begleiterkrankungen kann jedoch auch eine Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen bei Ihnen erforderlich sein. Zu den Medikamentengruppen zur Senkung des Blutdruckes gehören Betablocker, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer und Diuretika. Welcher dieser Wirkstoffe für Sie der Richtige ist, hängt auch von Ihrem Lebensalter ab. Diese Arzneimittel wirken über biochemische Vorgänge, im Zentralnervensystem oder am Herzen und führen zu einer Senkung des Blutdrucks.
Durch eine konsequente Ernährungsumstellung, eine Reduzierung des Gewichtes und regelmäßige Bewegung können Sie die Wirkung der Medikamente deutlich steigern oder mit weniger Medikamenten auskommen.
Da Bluthochdruck oftmals durch übermäßigen Stress verursacht wird, sollten Sie Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training in Ihren Tagesablauf integrieren, um den Bluthochdruck dauerhaft zu senken.
Blutdruck Symptome
Der menschliche Organismus kontrolliert den Blutdruck mit Hilfe einer komplexen Funktionseinheit, die in ihrer Kompliziertheit bis heute nicht völlig verstanden wird. Pathologische Veränderungen des Blutdrucks, die Hypertonie und die Hypotonie, können medikamentös beeinflusst werden. Die Behandlungen sind aber, besonders bei einer essenziellen Hypertonie, eher als symptomatisch zu werten und damit über einen langen Zeitraum erforderlich.
Hypotonie - zu niedriger Blutdruck und seine Symptome
Hypotonie ist kein Zustand, der unbedingt ärztlich behandelt werden muss. Ein zu niedriger Blutdruck kann, im Vergleich zur Hypertonie, keine Schäden anrichten. Er kann allerdings bei den Betroffenen Schwindelzustände erzeugen, die bedingt sind durch eine zeitweise Minderdurchblutung des Gehirns. In extremen Fällen kann es zum „Black-out“ kommen, der meist recht rasch wieder verschwindet, sobald der Betroffene in eine horizontale Lage gebracht wird. Gefährlich können solche Black-outs werden, wenn sie beim Autofahren oder in ähnlich kritischen Momenten auftreten. Z. B. können Stürze, bedingt durch den Black-out, zu erheblichen Verletzungen führen. In solchen Fällen ist die medikamentöse Behandlung der Hypotonie sinnvoll. Leichtere Symptome der Hypotonie sind Müdigkeit, Zittern, ein erhöhter Puls, der ein gewisses Maß an Nervosität bedingen kann, und Schwächegefühl.
Hypertonie - zu hoher Blutdruck und seine Symptome
Der Bluthochdruck ist in jedem Fall eine behandlungspflichtige Erkrankung, da die Langzeitschäden den ganzen Organismus betreffen und von sehr ernster Natur sind. Die Tücke der Hypertonie ist, dass sie im Anfangsstadium meist vollkommen merkmalsfrei verläuft. Im späteren Verlauf können eine Reihe von Symptomen auftreten wie morgendliche Kopfschmerzen, plötzliches Nasenbluten, Schwindel, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Nackenschmerzen usw. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Betroffene erste Zeichen von Angina pectoris verspüren, auch Sehstörungen und Dyspnoe (Atemnot, besonders unter Belastung). Sollten solche Symptome auftreten, dann sind diese bereits als Folgeschäden eines über längere Zeit bestehenden Bluthochdrucks anzusehen. Bei einer hochgradigen Hypertonie mit Blutdruckwerten über 230/130 gibt es eine eindeutige Symptomatik mit Übelkeit und Erbrechen, starken Kopfschmerzen, Sehstörungen, Krampfanfällen, Bewusstseinsbeeinträchtigungen und neurologischen Ausfallerscheinungen. Infolge von Augenhintergrundveränderungen kommt es zu einer verminderten Sehleistung. Eine langfristig unbehandelte Hypertonie schädigt zudem die Nieren, was eine Niereninsuffizienz hervorrufen kann. In diesem Stadium sind Schlaganfall und Herzinfarkt die häufigsten Komplikationen.
Blutdruck und Diabetes
Unter dem Begriff Diabetes mellitus fasst die Medizin eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen zusammen, die ein Merkmal gemeinsam haben: Erhöhte Blutzuckerwerte oder nachweisbarer Zucker im Urin. In vielen Fällen kann eine eingeschränkte bzw. fehlende Insulinproduktion die Ursache für die erhöhten Blutzuckerwerte sein. Ein typischer Fall ist der Typ 1 Diabetiker, dessen Insulin produzierende Zellen im Pankreas durch Autoimmunreaktionen zerstört worden sind. Bei Typ 2 Diabetikern dagegen kann, zumindest am Anfang der Erkrankung, noch eine ausreichende Insulinproduktion nachgewiesen werden, jedoch ist aus verschiedenen Gründen die biologische Aktivität des Insulins eingeschränkt. In der Folge produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin, um den Mangel auszugleichen, und verliert wegen dieser Überbelastung auf die Dauer ihre Fähigkeit zur Insulinproduktion. Der Typ 2 Diabetes stellt die häufigste der Diabetesformen dar. Oftmals ist er von Übergewicht begleitet.
Süße Schäden
Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte haben einen fundamental negativen Effekt auf eine Reihe von Organen. Glukose hat bei erhöhten Konzentrationen die Neigung, sich an Gewebsproteine zu binden (Glykierung oder Glukation). Dies kann z. B. auf der Retina des Auges passieren, was im Endstadium zur Erblindung führt. Auch die Nervenbahnen können betroffen sein, weshalb Diabetiker im fortgeschrittenen Stadium häufig einen Gefühlsverlust in den Extremitäten erleiden. In Verbindung mit erhöhten Insulinspiegeln zerstört der hohe Blutzuckergehalt die Innenauskleidung der arteriellen Blutgefäße und bewirkt auf diese Weise eine Sklerotisierung der Arterien, die Arteriosklerose. Für das Herz und seine Koronargefäße bedeutet dies ein erhöhtes Infarktrisiko.
Nieren, Blutdruck und Diabetes
Ein Organ, das besonders von Diabetes beeinträchtigt wird, ist die Niere. Auch hier treten Glykierungen des Nierengewebes auf, besonders des Filtrationsapparates, der Glomeruli, was die Nierenfunktion nachhaltig beeinträchtigt. Aber die Niere hat nicht nur Säuberungsarbeiten zu verrichten. Sie ist zu einem erheblichen Anteil an der Blutdruckregulation beteiligt. Treten diabetesbedingte Schädigungen an der Niere auf, die zumeist die Filtrationsleistung beeinträchtigen, dann interpretiert die Niere dies als Notwendigkeit, den Blutdruck zu steigern, um eine verbesserte Nierendurchblutung und somit eine verbesserte Filtrationsrate zu erreichen. Damit ist der erste Grundstein zu Bluthochdruck gelegt. Bleibt dieser Zustand unbehandelt, kommt es zu vermehrter Glykierung und durch diese Schädigung zu einer weiteren Erhöhung des Blutdrucks. Aber auch ohne Diabetes wirkt eine Hypertonie auf längere Zeit nierenschädigend. Im Zusammenspiel mit Diabetes wirken beide langfristig zerstörend auf die Glomeruli.
Dieses Zusammenspiel zerstörender Faktoren kann im Extremfall zu einem totalen Nierenversagen führen und eine Dialyse bzw. eine Transplantation erforderlich machen.
Blutdruck_und_Puls
Die Blutdruckregulation des Organismus unterliegt komplexen Mechanismen, die bis heute noch nicht vollständig verstanden werden. So sind die Ursachen für die am häufigsten auftretende Form der Hypertonie, die essenzielle Hypertonie, noch so gut wie unbekannt. Ein Teil dieser Regelmechanismen wird von hämodynamischen Faktoren, also von den Druckverhältnissen in den Blutgefäßen, beeinflusst. Der Puls, oder besser gesagt, die Herzfrequenz, spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Hämodynamische Faktoren der Blutdruckkontrolle
Die drei Richtgrößen der hämodynamischen Blutdruckkontrolle sind Herzfrequenz (Puls), Schlagvolumen und der periphere Widerstand. Die Herzfrequenz liegt in einem Normbereich von 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Das Schlagvolumen ist die Menge an Blut, die pro Systole vom Herzen in die Peripherie ausgestoßen wird. Das sind im Durchschnitt 70 Milliliter oder 0,07 Liter. Das Herzzeitvolumen ist das Produkt aus Schlagvolumen und Puls. Das heißt, dass bei einem Puls von 60 Schlägen pro Minute mehr als 4 Liter vom Herzen verarbeitet werden, was in etwa der gesamten Blutmenge des Organismus entspricht (ca. 5 Liter durchschnittlich).
Der Blutdruck (RR) ist das Produkt aus dem Herzzeitvolumen und dem peripheren Widerstand. Die Formel sieht also folgendermaßen aus: RR = HF x SV x PW (HF = Herzfrequenz; SV = Schlagvolumen; PW = peripherer Widerstand). Anhand dieser Formel lassen sich bestimmte hämodynamische Verhaltensweisen des einen oder anderen Parameters erklären. Ein häufig beobachtetes Phänomen ist die plötzliche Pulsbeschleunigung nach Gabe von Antihypertensiva (blutdrucksenkenden Medikamenten), die den peripheren Widerstand in den Geweben senken, indem sie für eine Gefäßerweiterung sorgen (sog. Alpha-Blocker). Eine Senkung des peripheren Widerstandes bringt gemäß der Formel eine gleichzeitige Senkung des Blutdrucks mit sich. Da aber der Organismus bestrebt ist, den “gewohnten“ Blutdruck aufrechtzuerhalten, auch wenn es sich um pathologische Werte handelt, erhöht er kompensatorisch die Herzfrequenz und in beschränktem Maße das Schlagvolumen. Dieser Mechanismus erklärt, warum bei den Antihypertensiva vom Typ Alpha-Blocker als eine der häufigsten Nebenwirkungen die (kompensatorische) Tachykardie in ihren Packungsbeilagen aufgeführt wird.
Sportler haben gut durchtrainierte Herzmuskel, die ein erhöhtes Schlagvolumen erzeugen. Statt durchschnittlich 70 Milliliter pumpen diese Herzen 100 und mehr Milliliter pro Herzschlag. Da der Organismus in Ruhe ca. 4 bis 5 Liter Blut zirkulieren lassen muss, um alle Organe ausreichend mit Blut zu versorgen, haben Sportler eine überdurchschnittlich niedrige Ruhepulsfrequenz, denn bei einem SV von 100 Milliliter braucht ihr Herz nur 45 bis 50 mal pro Minute zu schlagen, um auf den erforderlichen Wert von 4 bis 5 Liter Pumpleistung (Herzminutenvolumen) zu kommen. Der positive Effekt einer erniedrigten Pulsfrequenz liegt in der deutlichen Verlängerung der Diastole, also der Füllzeiten für Herzkammern und Koronararterien des Herzens.
Blutdruck und Rote Beete
Laut einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2012 senkt der Verzehr von Rote-Beete-Saft den Blutdruck bei gesunden Menschen1. Es wurden zwei randomisierte Placebo-kontrollierte Studien mit Menschen ohne Blutdruckprobleme durchgeführt. Randomisiert bedeutet, dass die Testpersonen zufällig ausgewählt wurden, und placebokontrolliert heißt, dass es eine Vergleichsgruppe ohne die Einnahme von Roten Beeten gab. Bei allen Personen wurde der Blutdruck über einen Zeitraum von 24 Stunden nach dem Verzehr gemessen. 18 Testpersonen bekamen entweder Rote Beete Saft in unterschiedlichen Konzentrationen (0, 100, 250 und 500 g), weitere 14 Personen bekamen Brot, das mit Roten Beeten angereichert war, Brot mit Weißer Beete und Kontrollbrot. Im Ergebnis wurde gefunden, dass der Rote-Beete-Saft sowohl den systolischen, als auch den diastolischen Blutdruck signifikant senkt. Auch die mit Roten oder Weißen Beeten angereicherten Brote senkten den Blutdruck signifikant, wenn auch in schwächerem Maße.
In einer anderen Studie wurde bei gesunden Personen 3 Stunden nach der Einnahme von 500 ml Rote-Beete-Saft der Blutdruck um ca. 10 mmHg gesenkt, gleichzeitig stieg die Nitrit-Konzentration im Plasma an.2
Eigentlich ist es das Stickstoffmonoxid (NO) in den Roten Beeten, das so viel Gutes bewirken kann. Es hat einen ausgesprochen positiven Einfluss auf zahlreiche Vorgänge im Körper: NO reichert den Sauerstoffgehalt im Blut an, sorgt für eine Weitung der Blutgefäße und verbessert damit die Sauerstoffversorgung im Gewebe3. NO reguliert die Verklumpung der Blutplättchen (Thrombozyten) und vermindert damit das Risiko von Arteriosklerose, und NO unterstützt das Immunsystem.4
Bereits in den siebziger Jahren entdeckte F. Murad die Fähigkeit organischer Nitrate, gefäßerweiternd zu wirken. Ein anderer Pharmakologe, R. F. Furchgott fand in der inneren Auskleidung der Blutgefäße einen Faktor, der zum Nachlassen der Muskelspannung in der Gefäßwand führt. Ende der 80er Jahre wurde dieser Faktor gleichzeitig von Furchgott und von L. J. Ignarro identifiziert: Es war NO. 1998 bekamen diese drei Forscher den Nobelpreis für ihre Erkenntnisse, dass NO bei der Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen und ihren Folgeschäden eine entscheidende Rolle spielen kann.5
Schon bald darauf, bereits 1999, wurde in den USA von der FDA das Gas INOmax zugelassen, ein Gemisch aus verschiedenen Stickstoffmonoxiden, welches zur Blutdrucksenkung bei Neugeborenen mit Lungenhochdruck (die Lunge versagt) eingesetzt wird. Auch bei Operationen am Herzen wird NO heute unterstützend eingesetzt.
Wirkt sich hoher Salzkonsum auf den Blutdruck aus?
Kann zu hoher Blutdruck durch Vermeiden von Salz gesenkt werden?
Es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Salz im Körper und dem Blutdruck. Der Körper braucht bestimmte Salzkonzentrationen, wozu auch unser Kochsalz zählt. Je mehr Salz im Körper ist, desto höher muss auch der verfügbare Flüssigkeitsanteil sein. Der Flüssigkeitshaushalt wird von den Nieren gesteuert. Wird zu wenig getrunken bei gleichzeitig hoher Salzaufnahme, wird das benötigte Wasser den Zellen entzogen. Gibt es dort auch kein Wasser mehr, steigt der Durst. Stets führt ein höherer Flüssigkeitsgehalt auch zu einer Erhöhung des Blutdrucks.
In Experimenten konnte nachgewiesen werden, dass auch gesunde Personen ihren Blutdruck senken können, wenn sie sich salzarm ernähren und umgekehrt. Ob ein übermäßiger Salzkonsum bei gesunden Personen einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat, ist dabei aber völlig unklar. Viele der Studien zu diesem Thema sind sehr schlecht konzipiert, weswegen konkrete Aussagen zu diesem Thema fehlen. Wissenschaftlich fundierte Doppelblindstudien, die langfristige Auswirkungen von zu hohem Salzkonsum beim Menschen untersuchen, sind nicht durchführbar, weil sie ethisch natürlich äußerst bedenklich sind. Stellen Sie sich vor, man würde eine Gruppe von gesunden Probanden dazu bringen, sich salzreich zu ernähren, um zu prüfen, ob sie in der Folge erkranken oder gar früher sterben - unvorstellbar.
Fest steht aber, dass bei mindestens einem Drittel der Bevölkerung ein zu hoher Salzkonsum vorliegt, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Bei Bluthochdruckpatienten liegt der Anteil der Salzsensitiven sogar bei der Hälfte, d. h. eine salzärmere Ernährung senkt bei einem Drittel der Normalbevölkerung und bei der Hälfte der Hochdruckpatienten den Blutdruck. Wer übergewichtig ist, an Diabetes leidet, eine Nierenerkrankung hat oder unter zu viel Stress steht, bei dem wirkt sich zu viel Salz in der Nahrung häufig negativ aus.
Das Problem bei der heutigen Ernährung sind die vielen versteckten Salze, die wir mit industriell aufbereiteter Nahrung zu uns nehmen, ohne es zu merken. Besonders Fertiggerichte enthalten in der Regel wesentlich mehr Salz als man meint. In einer Pressemeldung vom 20.02.2012 befasste sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit dem Thema Bluthochdruck und Salz. Es wurde empfohlen, in Deutschland den Salzgehalt von Fertiggerichten zu reduzieren. Diese Forderung wendet sich natürlich nicht an die Verbraucher, sondern an die Hersteller von Fertigprodukten. Als besonders problematisch nennt das BfR dabei Brot, Milchprodukte (z. B. Käse), Fleisch- und Wurstwaren. Es gibt zwar weitere Produktgruppen wie Knabbereien und Soßen, die ebenfalls zu viel Salz enthalten, aber diese werden nicht so häufig verzehrt wie die zuerst genannten Produkte.
Diese Meinung untermauerte auch die Stiftung Warentest, die in der April-Ausgabe 2012 des Test-Magazins 74 Produkte untersucht hat. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen 6 Gramm Salz pro Tag werden schnell erreicht und oft überschritten.
Was man bei Fertigprodukten wissen muss:
In den Nährwertangaben von Fertigprodukten ist nicht der Salzgehalt angegeben, sondern der Natriumanteil. Diesen muss man mit 2,5 multiplizieren, um den Salzgehalt zu erhalten. Erst dann kann man berechnen, wie viel Salz man aufgenommen hat. Ein Gramm Natrium entspricht also 2,5 Gramm Kochsalz.
Salzwerte, die man kennen sollte:
Produkt
Salzgehalt
Aufbackbrötchen
ca. 1,1 g
Scheibe Toastbrot
ca. 0,4 g
100 g Cerealien
ca. 0,7 g
100 g roher Schinken
ca. 8,0 g
100 g gekochter Schinken
ca. 2,3 g
Bratwurst
ca. 2,0 g
Wiener Würstchen
ca. 1,0 g
Kartoffelkloß (Fertigprodukt)
ca. 1,2 g
100 g fertiger Kartoffelsalat
ca. 1,0 g
Es handelt sich nur um grobe Richtwerte. Lebensmittel unterliegen immer natürlichen Schwankungen.
Blutdruck & Wetter
Welchen Zusammenhang gibt es?
Im Januar 2009 haben französische Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Blutdruck untersucht. Sie fanden heraus, dass in der kalten Jahreszeit der Blutdruck der Menschen höher ist als im Sommer.
In die Untersuchung wurden knapp 9000 Personen im Alter von 65 Jahren und älter einbezogen. Sie wurden zu unterschiedlichen Jahreszeiten und dementsprechend bei unterschiedlichen Temperaturen untersucht. Dabei zeigte sich im Winter ein um durchschnittlich 5 mmHg höherer systolischer Wert als im Sommer.
Hätte man die Probanden nach dem jeweils gemessenen Wert als Hypertoniker (Patienten mit Bluthochdruck) einstufen müssen, so wären im Winter ein Drittel betroffen gewesen, während es im Sommer nur ein Viertel gewesen wären.
Besonders ältere Menschen über 80 Jahre sind von dem Effekt der unterschiedlichen Blutdruckwerte je nach Wetterlage bzw. Außentemperatur betroffen.
Blutdruckmessgerät
Damit Sie den vollen Überblick haben
Leiden auch Sie unter zu hohem oder zu niedrigen Blutdruck, dann wissen Sie sicherlich, wie wichtig es ist, den Blutdruck regelmäßig zu messen. Dieseständige Messung kann sich allerdings schnell zu einer sehr zeitaufreibenden Angelegenheit ausweiten. Ständig müssen Sie zum Arzt oder zur Apotheke fahren, um dort Ihren Blutdruck prüfen zu lassen. Das kostet Sie dann nicht nur Zeit, sondern auch Geld in Form von Benzin. Die clevere Alternative dazu ist ein Blutdruckmessgerät. Dies können Sie einfach und ohne große Umstände zu Hause anwenden und auf diese Weise immer auf dem Laufenden bleiben. Die Blutdruckmessgeräte gibt es in zwei Varianten. Die erste Art funktioniert durch die Messung am Oberarm und gleicht der Kontrolle beim Arzt. Dazu bringen Sie einfach eine Manschette am Oberarm an und bedienen anschließend den dazugehörenden Computer. Die Bedingung ist meist sehr einfach und verlangt nur ein oder zwei Knopfdrücke. Bei der zweiten Variante handelt es sich um ein Messgerät, das am Handgelenk angebracht wird. Dazu legen Sie eine Manschette um Ihr Handgelenk und müssen dann ebenfalls lediglich den Computer bedienen. Auch hier brauchen Sie meist nur ein oder zwei einfache Tasten zu bedienen. Das Ergebnis ist bei beiden Blutdruckmessgeräten absolut zuverlässig und kann dem Messergebnis beim Arzt oder Apotheker gleichgesetzt werden. Es empfiehlt sich, die Messergebnisse in eine Blutdruckwerte Tabelle einzutragen und so den Verlauf zu beobachten.
Jedoch sollten Sie bei der Messung einige Punkte beachten, um auch ein reelles Ergebnis zu bekommen. So ist es wichtig, den Blutdruck im Ruhezustand zu messen. Das heißt, dass Sie mindestens 10 bis 30 Minuten vor der Messung in Ruhe, also sitzend oder liegend, verbringen sollten. Also legen Sie sich am besten das Blutdruckmessgerät bereit und erholen sich anschließend ein wenig. Während der Blutdruckmessung sollten Sie dann möglichst nicht sprechen. Möchten Sie ganz sicher gehen, ist es ratsam, sich vorab einmal mit dem Arzt über die Messung zu Hause zu unterhalten und sich Tipps und Ratschläge geben zu lassen. Die Messung des Blutdrucks mit einem Blutdruckmessgerät ist in jedem Fall eine einfache und zuverlässige Möglichkeit für die Kontrolle zu Hause.
Blutdruckmessgerät für das Handgelenk
Zu hoher Blutdruck über einen längeren Zeitraum ist gefährlich, Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folgen unerkannten Bluthochdrucks sein. Zwar leidet jeder Dritte Erwachsene irgendwann in seinem Leben an Bluthochdruck, aber viele Menschen merken über Jahre nichts davon. Regelmäßiges Blutdruckmessen hilft, die Gefahr zu erkennen und zu behandeln.
Eine komfortable Möglichkeit, selbst seinen Blutdruck zu überwachen, bietet unter anderem ein Blutdruckmessgerät für das Handgelenk. Die auf dem Markt erhältlichen Geräte sind durchweg sehr komfortabel und einfach zu bedienen und abzulesen, und anders als bei den Messgeräten mit Oberarmmanschette muss noch nicht einmal ein Ärmel hoch gerollt werden. Es ist ganz einfach: Bequem hinsetzen, das Blutdruckmessgerät am Handgelenk anlegen, den Klettverschluss schließen, den Arm möglichst ohne Anspannung so lagern, dass das Handgelenk mit dem Messgerät auf Höhe des Herzen zu ruhen kommt, Gerät per Knopfdruck einschalten und abwarten. Die Manschette wird automatisch aufgepumpt und anschließend sinkt der Luftdruck in der Manschette langsam wieder ab, sodass systolischer und diastolischer Wert sowie der Puls erfasst werden. Nach dem Ende der Messung ertönt meist ein Signalton, die restliche Luft entweicht und die erfassten Werte können abgelesen werden. Je nach Gerät werden 30, 60 oder mehr Messungen gespeichert, sodass es möglich ist, das Gerät zum nächsten Arztbesuch mitzunehmen, damit der Arzt beispielsweise den Erfolg der derzeitigen Behandlung kontrollieren kann.
Einige Messgeräte zeigen auch an, ob sie sich in korrekter Herzhöhe befinden. Dann beginnt das Blutdruckmessgerät am Handgelenk erst dann mit der Messung, wenn die richtige Höhe erreicht ist. Geräte mit USB-Anschluss bieten die Möglichkeit, die Werte auf dem Computer zu speichern und als Liste oder Grafik auszudrucken.
Die Preise für ein Blutdruckmessgerät für das Handgelenk beginnen bereits bei ca. 7 € und reichen bis über 100 €. Der Testsieger der Stiftung Warentest wird beispielsweise für ca. 30 € gehandelt. Auch wenn die Messgenauigkeit der Geräte nicht immer mit der Messung beim Arzt mithalten kann, bietet eine regelmäßige Eigenkontrolle mit einem Blutdruckmessgerät für das Handgelenk einen guten Anhaltspunkt für die täglichen Blutdruckwerte. Im Gegensatz dazu schnellt bei vielen Menschen der Blutdruck beim Anblick eines Arztes automatisch in die Höhe. Diesen "Weißkitteleffekt" hat man bei der Eigenmessung nicht und auch die empfohlene Ruhe vor der Messung ist zu Hause leichter einzuhalten.
Blutdruckmessgeräte
Der Blutkreislauf versorgt das Gewebe und die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Das Herz pumpt im regelmäßigen Rhythmus von 60 bis 80 Schlägen pro Minute das Blut mit Druck in die Adern, hält es so in Bewegung und ist somit für den Kreislauf verantwortlich. Die Höhe des Blutdruckes hängt von der Stärke der Herztätigkeit und von der Muskelspannung im Körper ab. Engere Gefäßwände bedeuten höheren Blutdruck. Der Druck von Körperflüssigkeiten wird in der Medizin in mmHg angegeben. Der normale Blutdruck eines gesunden Erwachsenen liegt übrigens zwischen 80 und 120 mmHg. Details dazu finden Sie in der Blutdrucktabelle.
Messung beim Arzt
Wenn Sie einen Arzt aufsuchen, beginnt die Untersuchung meist mit dem Messen des Blutdruckes. In den meisten Arztpraxen sind noch die klassischen Blutdruckmessgeräte zu finden, die sogenannten Sphygmomanometer. Die Messung wird mit Hilfe einer Manschette am Oberarm durchgeführt. Ältere Modelle verfügen über einen analogen Druckmesser. Dieser wird mit Hilfe eines Gummiballs aufgepumpt und ist über Schläuche mit der Manschette verbunden. Neuere Modelle verfügen über ein vollautomatisches elektronisches Messgerät. Der Aufbau ist dem alten Modell sehr ähnlich, die Werte werden jedoch von einem LCD-Bildschirm abgelesen. Sollten Sie an zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck leiden, sollten Sie in Erwägung ziehen, sich eines der digitalen Blutdruckmessgeräte für den Hausgebrauch anzuschaffen. So haben Sie Ihre Werte immer im Blick. Diese handelsüblichen Messgeräte messen den Blutdruck an der Innenseite des Handgelenks. Das Messgerät und die Manschette bilden eine Einheit. Mit einem einzigen Knopfdruck ermöglichen diese Geräte eine genaue Messung des Druckes und sind somit sehr einfach zu bedienen. Legen das Blutdruckmessgerät an der Innenseite des Handgelenkes an, genau an der Pulsader, und befestigen es mit Hilfe der Manschette. Diese wird nun elektrisch aufgepumpt, bis kein Blut mehr durch die Arterie fließen kann. Der Druck wird dann automatisch reduziert und das Blutdruckmessgerät gibt den Blutdruck sowie die Pulsfrequenz auf einem kleinen Bildschirm an. Um einen möglichst genauen Wert zu erhalten, sollten Sie vor der Messung eine kleine Ruhepause einlegen. Auch die Messhöhe spielt eine Rolle. Sie sollten das angelegte Blutdruckmessgerät etwa auf Herzhöhe halten.
Oszillometrisch oder nach Korotkoff?
Die meisten Blutdruckmessgeräte bestimmen den Blutdruck oszillometrisch. Dabei werden die Schwingungen des pulsierenden Bluts gemessen und daraus der Blutdruck errechnet. Wenn der Arzt mit dem Stethoskop misst, bestimmt der die Werte über die Töne des Blutflusses. Diese Methode stammt vom Arzt Nikolai S. Korotkoff und wird als Messung nach Korotkoff bezeichnet. Diese Methode stellte der Arzt am 8.11.1905 auf einem Seminar in St. Petersburg vor. Die Töne, die bei der Blutdruckmessung zu hören sind, werden als Korotkoff-Geräusche bezeichnet. Welche der beiden Varianten von Ihrem Arzt benutzt wird spielt für die Genauigkeit keine Rolle. Moderne Blutdruckmessgeräte arbeiten mit der oszillometrischen Methode sehr genau.
Blutdruckmessung
Die Blutdruckmessung ist eine zentrale medizinische Untersuchungsmethode, die nicht nur von Ärzten, sondern auch von examinierten Krankenschwestern und Pflegern durchgeführt werden kann.
Für die Messung des Blutdruckes ist es wichtig, die entsprechenden Kenntnisse zu besitzen, um reale und zuverlässige Werte zu ermitteln. Außerdem können bei abweichenden und damit zum Teil lebensbedrohlichen Blutdruckwerten entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.
Für die übliche Messung des Blutdruckes wird die sogenannte indirekte Messmethode angewandt. Dazu wird eine Manschette um den Oberarm gelegt und langsam aufgeblasen, entweder manuell oder automatisch mit digitalen Messgeräten. Bei einem gewissen Punkt ist der Druck in der Manschette annähernd gleich dem Druck in der Arterie. Wird jetzt der Druck geringfügig weiter erhöht,dann wird die Oberarmarterie zusammengepresst. Der Puls, der durch den Schlag des Herzmuskels ausgelöst wird, ist nicht mehr hörbar. Mit einem Blutdruck - Manometer kann auf diese Weise der Blutdruck in einer mittelgroßen Arterie am Arm oder am Bein bestimmt werden. Ein Stethoskop dient dabei der Verfeinerung der Messmethode. Zu optischen Erkennung kommt zusätzlich eine akustische Wahrnehmung. Mit einem Stethoskop kann der Untersucher genau hören, wann der Druck in der Manschette die Arterie abdrückt.
Bei der Blutdruckmessung werden immer zwei Werte unterschieden. Zum Einen handelt es sich um den sogenannten systolischen Blutdruck. Er beschreibt den maximalen Druck bei der Kompressionsphase des Herzens. Zum Anderen wird der diastolische Blutdruck gemessen, der in der sogenannten Dehnungsphase des Herzens gemessen wird.
Die ermittelten Werte werden mit entsprechenden Normalwerten verglichen. Dabei zeigt der Blutdruck eines jungen, ausgeruhten, gesunden Erwachsen einen Wert von etwa 120/80 mmHg. Der höhere Wert mit 120 mmHg ist der systolische Blutdruck. Der niedrigere Wert mit 80 mmHg ist der diastolische Blutdruckwert.
Je älter ein Mensch wird, desto höher wird sein Blutdruck. Dies hat seine Ursache in einem natürlichen Nachlassen der Dehnbarkeit der Blutgefäße, kann aber auch durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden.
Bei einer anderen, sehr speziellen Messung des Blutdrucks, der direkten arteriellen Blutdruckmessung, wird ein Katheter direkt in eine Arterie eingebracht und der Blutdruck nahe am Herzen gemessen. Diese Messung geschieht vorwiegend während Operationen oder auf Intensivstationen.
Blutdruckpass
In einen Blutdruckpass werden Blutdruckwerte eingetragen. Es gibt ihn in Papierform ähnlich dem digitalen Pass hier in BlutdruckDaten.de.
Der elektronische Blutdruckpass hat mehrere Vorteile. Die bequeme Erfassung der Werte und die automatische Erzeugung eines Diagramms erspart dem Patienten sehr viel Arbeit und erleichtert später dem Arzt die Beurteilung der Werte.
Informationen zum herkömmlichen Blutdruckpass
Im Alter von über 40 Jahren leidet in etwa jeder fünfte Erwachsene an einem zu hohen Blutdruck. Oftmals entwickelt sich Hypertonie langsam und ohne Warnzeichen – meist wird der erhöhte Blutdruck zufällig entdeckt. Der sicherste Weg, Bluthochdruck zu erkennen, ist die regelmäßige Blutdruckmessungen. Für Patienten, bei denen die Diagnose Hypertonie gestellt wurde, sind Blutdruck-Selbstmessungen die wichtigste Maßnahme, den Blutdruck zu kontrollieren. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verringert sich, wenn der Blutdruck richtig eingestellt ist. Um den Blutdruck selbst zu messen, sind verschiedene moderne Messgeräte im Handel erhältlich. Die selbst gemessenen Werte können Sie in einen Blutdruckpass eintragen. So können die Blutdruckwerte über einen längeren Zeitraum genau erfasst werden. Wenn Sie die Messwerte sorgfältig und regelmäßig im Blutdruckpass protokollieren, sind Veränderungen und Schwankungen für den behandelnden Arzt sofort erkennbar. Anhand der Aufzeichnungen unterstützen Sie Ihre Behandlung, denn oftmals lässt eine einmalige Messung während einer Untersuchung nur bedingt Rückschlüsse auf Ihre derzeitige Blutdrucksituation zu. Mit dem Blutdruckpass hat der Arzt die Möglichkeit, die bisherige Medikamentendosierung zu überprüfen und gegebenenfalls die Therapie entsprechend zu ändern. So kann Ihr Blutdruck optimal eingestellt werden. Im Blutdruckpass werden neben den Blutdruckwerten auch die konsequente Einnahme der Medikamente, das Körpergewicht sowie der Puls dokumentiert.
Für die richtige Messung sollten Sie folgendes beachten:
Der Blutdruck ist möglichst zu festen Tageszeiten sowie immer am gleichen Arm zu messen. Bevor Sie mit der Blutdruckmessung beginnen, sollten Sie für einige Minuten in sitzender Position entspannen. Während der Messung muss außerdem die Messstelle, meist das Handgelenk, etwa in Höhe des Herzens gehalten werden. Der gemessene Blutdruck wird in zwei Werten angezeigt. Der obere wird als systolischer Wert und der untere als diastolischer Wert bezeichnet. Beide werden nach der Messung in den Blutdruckpass eingetragen.
Blutdrucktabelle
Blutdruckmessungen sind ein integraler Bestandteil einer jeden ärztlichen Untersuchung. Bluthochdruck kündigt sich selten mit „Pauken und Trompeten“ an, sondern ist im Gegenteil eine Erkrankung, die sich heimlich und unbeobachtet entwickelt. Die „Pauken und Trompeten“ erschallen erst dann, wenn es bereits zu massiven Folgeschäden gekommen ist. Da Blutdruckmessungen leicht durchzuführen sind, ist eine Hypertonieprophylaxe einfach und schnell zu bewerkstelligen.
Sie werden sich die Frage stellen: , Ab wwelchem Wert bin ich normoton (normaler Blutdruck), ab wann bin ich hyperton (zu hoher Blutdruck), oder bin ich vielleicht hypoton (zu niedriger Blutdruck)? Lange Zeit galt als Faustregel die Gleichung: Normalwert = 100 + Alter. Langzeitstudien haben inzwischen gezeigt, dass das eine falsche Formel ist. Beträgt der systolische Blutdruck eines Sechzigjährigen 160 (100 + 60), so ist sein Infarkt- und Schlaganfallrisiko signifikant erhöht. WHO Studien kommen zu dem Schluss, dass unabhängig vom Alter das Überschreiten des systolischen Wertes von 140 mmHg die Mortalität und Morbidität, bedingt durch kardiovaskuläre Komplikationen, signifikant erhöht. Temporäre Blutdruckspitzen aufgrund von physischer oder psychischer Belastung werden dabei nicht mit berücksichtigt; die Werte in der folgenden Blutdrucktabelle beziehen sich immer auf Blutdruckwerte in Ruhe.
Die unten stehende Blutdrucktabelle gibt die aktuell geltenden Richtwerte zur Beurteilung von Blutdruckwerten gemäß der WHO wieder. Da bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte gemessen werden, der systolische und der diastolische, gilt bei der Einschätzung der gemessenen Werte immer der am stärksten pathologisch veränderte Wert als richtungweisend für eine Therapie.
(Alle Werte in mmHg)
Optimale Blutdruckwerte: Systolisch unter 120 / diastolisch unter 80
Normale Blutdruckwerte: Systolisch unter 130 / diastolisch unter 85
Nochnormale Blutdruckwerte: Systolisch 130 – 139 / diastolisch 85 – 89
Leichte Hypertonie Schweregrad 1: Systolisch 140 – 159 / diastolisch 90 – 99
Mittelschwere Hypertonie Schweregrad 2: Systolisch 160 – 179 / diastolisch 100 – 109
Schwere Hypertonie Schweregrad 3: Systolisch über 180 / diastolisch über 110
Isolierte systolische Hypertonie: Systolisch über 140 / diastolisch unter 90
Aus dieser Blutdrucktabelle lässt sich unschwer erkennen, dass z. B. ein Wert von 137/ 105 mmHg schon als mittelschwere Hypertonie (Schweregrad 2) einzustufen ist, obwohl der systolische Wert erst im noch normalen Bereich liegt, da der pathologischere Wert von Systole und Diastole, in diesem Beispiel 105 mmHg diastolisch, den Ausschlag für die Einstufung gibt.
Blutdruckwerte
Die Blutdruckwerte werden immer in zwei Zahlen angegeben. Als normal gelten Werte bis 130/90 mmHg. Der systolische Druck ist der höhere Wert, der diastolische Blutdruck der niedrigere. Das Herz arbeitet wie eine Pumpe und mit jedem Herzschlag wird das Blut durch die Gefäße gepumpt. Während eines solchen Herzschlags ist der Druck höher. Das ist dann der systolische Blutdruck. Befindet sich das Herz gerade zwischen zwei Schlägen, dann ist der Blutdruckwert niedriger und wird als diastolischer Wert bezeichnet. Man kann also den diastolischen Blutdruck als Mindestbelastung und den systolischen Blutdruckwert als ständige maximale Belastung der Gefäße verstehen. Die Differenz beider Werte wird als Pulsdruck bezeichnet und lässt auf die Elastizität der Blutgefäße schließen. Blutdruckmessgeräte zeigen auch den Puls an, weswegen in einem Blutdruckwerte-Diagramm meist drei Linien eingetragen sind.
Die Einheit der Blutdruckwerte ist "Millimeter Quecksilbersäule", "mmHg" oder "mm Hg". 1 mmHg ist dabei der Druck, den eine Quecksilbersäule von 1 mm Höhe ausübt. Die Einheit "mmHg" wird allgemein bei der Angabe von Druckverhältnissen in Körperflüssigkeiten benutzt. Der bekannteste Wert ist dabei natürlich der Blutdruck.
Wenn Sie selten zum Arzt gehen, werden Sie auch kaum Ihren Blutdruck überwachen. Wenn Sie einen normalen Blutdruck, das heißt einen systolischen Wert von ungefähr 120 mmHg und einen diastolischen Wert von ungefähr 80 mmHg haben, ist dies auch nicht weiter gefährlich. Zu niedrige Blutdruckwerte treten meist bei jungen, schlanken Frauen auf. Diese merken selbst, dass ihr Blutdruck zu niedrig ist. Es macht sich durch Schwindel, Müdigkeit oder Ohnmachtsanfälle bemerkbar. Behandlungsbedarf besteht aber nur dann, wenn ein deutlicher Leistungsabfall eintritt oder z. B die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt wird.
Wenn Sie dagegen zu hohe Blutdruckwerte haben, fällt Ihnen dieser Zustand kaum auf. Meist wird dieser Umstand erst bei einem Arztbesuch bemerkt. Hierbei handelt es sich um eine Hypertonie, die unbedingt behandelt werden muss. Der Grenzwert zu normalen Blutdruckwerten ist erreicht, wenn der systolische Wert 140 mmHg und der diastolische Wert 95 mmHg erreicht. Natürlich können Sie selbst viel dazu beitragen, die Werte zu verringern, indem Sie Ihren Lebensstil konsequent ändern. Verzicht auf Rauchen, wenig Alkohol, Ernährungsumstellung, um das Gewicht dauerhaft zu reduzieren (wird ab einem BMI von 25 dringend empfohlen) und mehr Bewegung reichen oft schon aus, um Ihre Blutdruckwerte wieder zu reduzieren. Dabei unterstützt Sie die tägliche Messung der Blutdruckwerte mit dem eigenen Blutdruckmessgerät. Sie sollten ein entsprechendes Gerät entweder in der Apotheke oder im Versandhandel kaufen. Empfehlenswert sind Geräte mit dem Siegel der Hochdruckliga oder als gut bei der Stiftung Warentest als "Gut" getestete Geräte. Dabei ist ein Blutdruckmessgerät für die Messung am Oberarm nicht genauer als ein Gerät für die Messung des Blutdrucks am Handgelenk. Allerdings muss das Handgelenkgerät in Herzhöhe gebracht werden, was bei Oberarmgeräten automatisch der Fall ist.
Ihre Blutdruckwerte sollten Sie möglichst morgens vor der Einnahme von Medikamenten überprüfen. Messen Sie an dem Arm, an dem sich höhere Werte anzeigen.
Wie entstehen hohe Blutdruckwerte (Bluthochdruck/Hypertonie)?
Das kann erbliche (genetische) Ursachen haben. Oft häufen sich die Fälle hoher Blutdruckwerte innerhalb einer Familie. Es ist aber auch erwiesen, dass bei fortschreitendem Alter die Blutdruckwerte steigen. Auch im Winter sind die die Blutdruckwerte höher als im Sommer. Das kann durchaus damit zusammenhängen, dass Sie sich im Winter weniger bewegen. Zum Schluss noch eine ärztliche Aussage: Eine glückliche Ehe lässt den Blutdruck sinken.
Blutdruckwerte-Tabelle
Wer braucht eine Blutdruckwerte Tabelle?
Mehr als die Hälfte der Menschen mit zu hohen Blutdruckwerten weiß nichts von der Krankheit, weil sie im Anfangsstadium keine Beschwerden macht. Wird dann irgendwann bei einer ärztlichen Untersuchung Bluthochdruck festgestellt, ist es oft schon zu spät – Herz und Gefäße sind bereits geschädigt.
Diese bleibenden Folgen können verhindert werden, wenn der Blutdruck regelmäßig kontrolliert wird – konsequent und regelmäßig. Jeder kann selbst routinemäßig mit einem Messgerät am Handgelenk den eigenen Blutdruck messen, protokollieren und einen Arzt konsultieren, falls die Werte die empfohlene Blutdruckwerte-Tabelle überschreiten.
Die Blutdruckwerte-Tabelle
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt verbindliche Grenzwerte der Blutdruckmessung an. Bei dieser Tabelle wird nicht mehr das Alter berücksichtigt, wie es in früheren Jahren üblich war. Der Blutdruck wird in zwei Werten angegeben. Der erste, höhere Wert wird als systolischer Druck bezeichnet, der zweite Wert heißt diastolischer Druck und ist niedriger. Die gemessene Einheit ist mm Hg (Millimeter Quecksilbersäule).
Ein perfekter Blutdruck beträgt 120/80 und niedriger.
Bis zu 130/85 wird als normal betrachtet.
Als gerade noch normal ist ein Blutdruck von 130-139/85-89.
In der Blutdruckwerte-Tabelle wird der Blutdruck von 140-159/90-99 als leichte Hypertonie bezeichnet.
Bedenklich ist ein Blutdruck von 160-179/100-109. Bei diesen Werten spricht man bereits von einer mittelschweren Hypertonie.
Eine schwere Hypertonie ist laut Blutdruckwerte-Tabelle ein Blutdruck von 180 und höher / 110 und höher.
Hier erhalten Sie eine tabellarische Darstellung der Blutdruck Normalwerte der WHO.
Was ist der Blutdruck
Der Blutdruck ist nicht nur eine Zahl, die man mit der Blutdruckwerte-Tabelle vergleicht. Er gibt an, mit welchem Druck das Blut aus dem Herzen gepumpt wird, das wie ein Blasebalg arbeitet.
Der systolische Druck gibt an, mit welchem maximalen Druck das Herz das Blut in die Arterien pumpt. Die darauf folgende Erschlaffung, die Diastole, ist die Zeit, in der die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt werden. Der Blutdruck sinkt ab - der niedrigste Druckwert wird als diastolischer Druck bezeichnet.
Die eigene Blutdruckwerte-Tabelle
Jeder kann sich eine persönliche Blutdruckwerte-Tabelle erstellen. Wer wissen will, wie es um den eigenen Blutdruck bestellt ist, muss ihn regelmäßig messen. Die Werte von sieben Tagen werden möglichst immer zur selben Zeit protokolliert, der Mittelwert wird berechnet und mit der Blutdruckwerte-Tabelle verglichen. Die Erfassung der Werte erfolgt dabei üblicherweise in einem sogenannten Blutdruckpass. Eine moderne Version des Blutdruckpasses bietet die App BlutdruckDaten.
Eine andere Art der Einschätzung sind 30 protokollierte Messungen. Wenn davon sieben Werte über den Empfehlungen der Blutdruckwerte-Tabelle liegen, sollte man seinen Arzt konsultieren.
Bluthochdruck
Der Bluthochdruck wird in Fachkreisen auch als Hypertonie bezeichnet und zählt heute zu den Volkskrankheiten. Im Vergleich zu den normalen Blutdruckwerten liegen die beim Bluthochdruck gemessenen Werte bei 140/90 mm Hg und darüber. Die auslösenden Faktoren für den erhöhten Blutdruck sind so unterschiedlich und teilweise so versteckt, dass bei der überwiegenden Zahl der Betroffenen keine eindeutigen Ursachen für die Hypertonie feststellbar sind. Bei manchen Patienten ist eine Blutdruckerhöhung oder der Bluthochdruck eine Folge von anderen Grunderkrankungen. Teilweise kann der erhöhte Blutdruck auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.
Beim Bluthochdruck wurde beobachtet, dass die Patienten über sehr lange Zeiträume keine Beschwerden hatten. Bleibt der Bluthochdruck über längere Zeit jedoch unerkannt und unbehandelt, macht sich dies in verschiedenen Folgeerscheinungen bemerkbar. Zunächst klagen die Patienten oder Hypertoniker über Beschwerden am Herzen. Durch einen lang anhaltenden Bluthochdruck kann es auch zu Schädigungen der Nieren und des Gehirns kommen. In der Folge kann er zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
Die Hypertonie (Bluthochdruck) wird auf Grund ihrer vielschichtigen Werte in verschiedene Klassen eingeteilt; unterschieden wird in die leichte, die mittelschwere, die schwere und die isolierte systolische Hypertonie. Eine weitere Klassifizierung der Hypertonie ist die Unterteilung in die sogenannte sekundäre und die primäre (oder essenzielle) Hypertonie. Sekundärer Bluthochdruck entsteht als Nebenwirkung von Medikamenten oder ist Anzeichen einer anderen Grunderkrankung. Die essentielle Hypertonie gilt als Ausschlussdiagnose, wenn keine anderen Ursachen für das Bestehen eines Bluthochdrucks gefunden werden können.
Je höher der Blutdruck, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, an einer seiner Folgeerscheinungen zu erkranken. Zu den Folgeerkrankungen gehören zum Beispiel neben Schlaganfall und Herzinfarkt eine Nierenzirrhose (Schrumpfniere) mit späterem Nierenversagen oder Diabetes mellitus.
Bluthochdruck kann genetisch bedingt sein, auch ein zu hoher Verzehr von Kochsalz oder zu viel Stress gelten als Auslöser. Im Fall von erhöhtem Stress ist es insbesondere das Hormon Adrenalin, das einen hohen Blutdruck erzeugen kann. Das ist in der Natur ein durchaus gewollter Prozess, denn Adrenalin bewirkt das Verengen der kleineren Blutgefäße. So steht den großen Muskelgruppen mehr Blut zur Verfügung, das der Körper in Gefahrensituationen für Flucht oder Angriff benötigt. Leidet ein Mensch dagegen unter Dauerstress, können die Stresshormone durch eine permanente Verengung der Gefäße einen dauerhaft hohen Blutdruck bewirken (Hypertonie). Auch starke psychische Belastungen können Dauerstress hervorrufen. Besonders dem Übergewicht wird eine zunehmende Bedeutung für das Entstehen von Bluthochdruck zugeschrieben, da Blutvolumen, Schlagvolumen und Herzminutenvolumen einen direkten Zusammenhang zur Körpermasse besitzen und bei andauerndem Übergewicht der arterielle Widerstand der Gefäße zunimmt.
Blutdochdruck durch Feinstaub
Im Mai 2010 veröffentlichten Forscher um Barbara Hoffmann der Universität Duisburg-Essen eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Feinstaub und dem Blutdruck untersucht. Dazu wurde die Hintergrundbelastung mit Feinstaub in der Region Mülheim, Essen und Bochum (600 Quadratkilometer) anhand echter Messwerte errechnet. Diese Daten wurden mit Daten von 4.814 Menschen zwischen 45 und 75 Jahren verglichen, die 2000-2003 sowie 2006-2008 an einer Langzeitstudie zu Herzerkrankungen teilgenommen hatten. Dabei lagen genaue Daten zum Gesundheitszustand sowie möglichen Risikofaktoren (Rauchen, Diabetes, Gewicht (Body Mass Index), Ernährung, Bewegungsmangel, ...) vor.
Die Forscher konnten die Risikofaktoren genau herausrechnen, selbst die Lärmbelastung an belebten Straßen, die ebenfalls für eine Steigerung des Blutdrucks bekannt ist, wurde beachtet.
Das Ergebnis der Studie war verblüffend: Pro 2,4 Mikrogramm Feinstaubbelastung der Luft steigt der Blutdruck um 2 mmHg. Das könnte die höhere Anfälligkeitfür Bluthochdruck von Menschen in städtischen Gebieten gegenüber Landbewohnern erklären. Die Effekte treten bereits bei Feinstaubbelastungen unterhalb der derzeit gültigen Grenzwerte auf.
Aktuell sind in Deutschland etwa 35 Millionen Bundesbürger (knapp 44%) von Bluthochdruck betroffen. Rechnet man die unter 20-Jährigen heraus, wären sogar deutlich über 50% der Bundesbürger Hochdruckpatienten. Bei dieser hohen Fallzahl stellt sich natürlich die Frage, ob man in Deutschland tatsächlich so ungesund lebt, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Hypertonie betroffen sind.
Eine provokante mögliche Erklärung wäre, dass die Blutdruck Normalwerte so gewählt worden sind, damit ein hoher Anteil der Bevölkerung als behandlungsbedürftig eingestuft wird.
Bluthochdruck Medikamente
Bei Bluthochdruck werden verschiedene Medikamente zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt. Hier stellen wir die wichtigsten Gruppen von Präparaten vor und erklären die Wirkungsweise und Nebenwirkungen. Die Auflistung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge. Wenn Sie medikamentös gegen Bluthochdruck behandelt werden, sollten Sie diese 6 Wirkstoffgruppen kennen.
Wirkung:
Das Eiweiß ACE (Angiotensin Converting Enzyme) fördert die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II. Das Hormon Angiotensin II wiederum verengt die Gefäße und erhöht so den Blutdruck. ACE-Hemmer blockieren das Einweiß ACE und die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II kann nicht stattfinden. Die Spannung in den Blutgefäßen nimmt ab und damit sinkt der Blutdruck (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/ACE-Hemmer).
Nebenwirkungen:
Als häufige Nebenwirkung von ACE-Hemmern wird Reizhusten beschrieben, der oft auch erst nach Jahren beobachtet wird. Hautreizungen und Ekzeme treten auf. ACE-Hemmer können die Leber schädigen und in sehr seltenen Fällen zum akuten Nierenversagen führen. Der Arzt muss auch stets auf die möglichen Wechselwirkungen bei Einnahme anderer Medikamente achten.
Wirkstoffe:
Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipril
Zugelassene Arzneistoffe:
Derzeit sind in Deutschland folgende ACE-Hemmer als Arzneistoff zugelassen (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/ACE-Hemmer#Arzneistoffe):
Benazepril, Captopril, Cilazapril, Enalapril, Fosinopril, Imidapril, Lisinopril, Moexipril, Perindopril
Quinapril, Ramipril, Spirapril, Trandolapril, Zofenopril
Sie wurden aus den ACE-Hemmern entwickelt und zeigen wesentlich weniger Nebenwirkungen als diese.
Wirkungsweise:
Die AT-1 blockieren die Rezeptoren (Andockstellen) von Angiotensin II. Dadurch kann das Hormon Angiotensin II (AT-II) nicht mehr wirken. Angiotensin II ist ein körpereigenes Hormon, das zur Kontraktion der Gefäße führt und so den Blutdruck erhöht.
Nebenwirkungen:
Die Arzneistoffe aus dieser Gruppe sehr nebenwirkungsarm. Sie sind eine gute Alternative zu den ACE-Hemmern, bei denen der Reizhusten sehr viel seltener beobachtet wird. Aufgrund des höheren Preises werden sie meist erst verschrieben, wenn die eingesetzten ACE-Hemmer zu viele Nebenwirkungen beim Patienten zeigen. Zu den häufigeren Nebenwirkungen der Sartane zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Hyperkaliämie.
Wirkung:
Stresshormone wie Adrenalin steigern den Blutdruck und die Pulsfrequenz. Betablocker verhindern das, indem sie die dafür benutzten sogenannten Beta-Rezeptoren blockieren. Das Hormon Renin wird in den Nieren produziert und dient der Steigerung des Blutdrucks. Betablocker verhindern die Bildung von Renin und führen so zur langfristigen Senkung des Blutdrucks (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betablocker).
Nebenwirkungen:
Verstärkt bestehende Herzschwäche (Herzinsuffienz) und verlangsamt den Herzschlag (Puls). Vorsicht bei Problemen mit der Lungenfunktion.
Wirkung:
Diuretika hindern die Niere daran, Mineralstoffe zurück in den Blutkreislauf zu befördern. Da Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Magnesium oder Kalzium Flüssigkeit binden, wird diese zusammen mit den Mineralstoffen ausgeschieden. Dadurch steigt die Harnausscheidung und die Flüssigkeitsmenge im Körper sinkt. Damit sinkt auch die Blutmenge und damit der Blutdruck (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Diuretika).
Nebenwirkungen:
Häufiger Harndrang. Es kann zu Salzmangel und auch zur Austrocknung kommen durch den hohen Wasserverlust. Diuretika wirken sich ungünstig auf den Fett- und Zucker-Stoffwechsel aus und können die Fett- und Zuckerwerte erhöhen. Durch den Kaliumentzug ist eine Hypokaliämie (zu wenig Kalium im Blut) möglich, was sich durch Müdigkeit, Muskelkrämpfe, Verstopfung oder Herzrhythmusstörungen äußern kann. Durch die Verdickung des Blutes kann es zu Thrombosen oder Krampfadern kommen.
Wirkung:
Muskelzellen benötigen Kalzium um sich anzuspannen. Kalziumantagonisten hemmen das Einströmen von Kalzium in die glatte Muskulatur der Blutgefäße. Dadurch entspannen sie sich und der Blutdruck kann gesenkt werden.
Nebenwirkungen:
Durch den starken Blutdruckabfall entstehen oft Kopfschmerzen, der Puls ist als Gegenregulation erhöht (Herzklopfen). Die Entspannung kann ein Schwächegefühl bewirken. Eine Reihe weiterer, selten beobachteter Nebenwirkungen sollte mit dem behandelnden Arzt diskutiert werden.
Wirkung:
Angiotensinogen wird vom Enzym Renin zu Angiotensin I umgewandelt, das anschließend von ACE zu Angiotensin II umgewandelt wird. Diesesverengt die Gefäße und erhöht so den Blutdruck. Die Renin-Inhibitoren blockieren die Umwandlung des Angiotensinogens in Angiotensin I - so steht weniger Angiotensin I zur Verfügung und der Blutdruck verringert sich.
Nebenwirkungen:
Es werden wenige Nebenwirkungen sind relativ gering, allerdings ist auch die pharmakologische Wirksamkeit des Medikaments weiterhin umstritten. Es wird in Kombination mit ACE-Hemmern eingesetzt, wobei es zu zahlreichen unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann, wie eine Metastudie ergab (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aliskiren#Unerw.C3.BCnschte_Wirkungen_.28Nebenwirkungen.29).
Produkt:
Aliskiren
Bluthochdruck & Sex
Der brasilianische Gesundheitsminister Jose Gomes Temporao rief im April 2010 seine Landsleute auf, mehr Sex zu haben, weil das eine wichtige Form von Bewegung sei. Damit soll chronischen Krankheiten, Bluthochdruck, Diabetes und überhöhten Cholesterinwerten vorgebeugt werden. (Quelle: http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5h20eoKW-u0HwKea1u1HubLuwKqMQ)
Nach Empfehlungen von Experten sollten Hochdruckpatienten bei Arztbesuch auch die Frage nach dem Sex stellen. Die befürchtete Herzattacke während dem Sex wird in ihrer Häufigkeit als sehr gering eingeschätzt (unter 1%). In der Deutschen Ärztezeitung wird ausführlich über dieses Thema berichtet:
Danach ist die körperliche Belastung beim Sex für Menschen, deren Hypertonie mit Medikamenten gut eingestellt ist, nicht als gefährlich einzustufen. Im Zweifelsfalle sollte vorher ein kardiovaskulärer Belastungstest durchgeführt werden. Reha-Maßnahmen und Sport senken ebenfalls das Risiko.
Erektile Dysfunktion (Erektionsstörung)
Eine durch die Erkrankung Bluthochdruck bzw. die notwendige Therapie ausgelöste erektile Dysfunktion tritt bei Hypertonikern häufig auf. Medikamente dagegen (PDE-5-Hemmer) können vom Arzt verordnet werden und sind problemlos einzunehmen – die einzige Ausnahme bildet die gleichzeitige Einnahme von Nitraten. Diese beiden Medikamente schließen einander aus, weil das zu schweren Zwischenfällen führen könnte. Es gibt andere Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, bei denen sie ebenfalls verboten sind. (Quelle: http://www.medizinfo.de/urologie/erektile_dysfunktion/pde5-hemmer.shtml)
Der Body Mass Index (BMI) "Wann bin ich zu dick und wie viel?" Diese Frage wird nach aktuellem Stand der Wissenschaft mit dem BMI beantwortet. BMI steht für Body Mass Index, zu deutsch Körper-Masse-Index. Aus Körpergewicht und Körpergröße wird eine Zahl berechnet und diese dann bewertet. Die Formel dafür ist:
BMI =
Körpergewicht in kg
(Körpergröße in m)2
Beispiel für 1,75 m Körpergröße und 70 kg Gewicht:
BMI =
70
= 22,86
(1,75)2
BMI Rechner
Die Berechnung ist also nicht mal eben im Kopf zu erledigen. Einfacher ist es mit einem BMI-Rechner. Geben Sie einfach Ihr Gewicht und Ihre Körpergröße ein und lesen Ihren Body Mass Index ab. Als Schmankerl illustriert eine 3D-Computerfigur den berechneten Body Mass Index.
Bedeutung BMI (Body Mass Index) nach WHO:
BMI-Wert
Bedeutung
unter 19
Untergewicht
19 bis 25
Normalgewicht
25 bis 30
Übergewicht
30 bis 35
Adipositas (Fettsucht) Grad 1
35 bis 40
Adipositas (Fettsucht) Grad 2
über 40
Adipositas (Fettsucht) Grad 3
Wissenswertes
Die Formel für den BMI stammt vom belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet aus dem 19. Jahrhundert. Bei medizinischen Forschungen ist die Reduzierung des Gewichtsstatus auf eine einzige Zahl sehr praktisch, weswegen der BMI sich dafür durchgesetzt hat.
Die Berechnung des Body Mass Index ist für alle Personen gleich. Es wird nicht nach Alter oder Geschlecht unterschieden. Für Kinder gelten eigene Einschätzungen, hier wird auch nach Geschlecht unterschieden. Eine Tabelle dafür finden Sie unter www.bmi3d.de. Die Beurteilung des Wertes nach WHO (World Health Organisation =Weltgesundheitsorganisation) gilt für alle Erwachsenen. Das wird häufigkritisiert, weil mit zunehmendem Alter gemäßvieler Studien ein leicht höherer BMI durchaus gesundheitlich sinnvoll sein kann. Das amerikanische National Research Council (NRC) hat bereits 1989 eine Tabelle vorgestellt, bei der ab 65 Jahren z. B. ein BMI von 24-29 als normal gilt. Allerdings macht eine solche komplizierte Einteilung wieder die Verwendung des BMI in der medizinischen Forschung schwieriger, weswegen sie nicht benutzt wird. Der BMI ist lediglich ein grober Richtwert, da er weder Statur und Geschlecht noch die individuelle Zusammensetzung der Körpermasse aus Fett- und Muskelgewebe eines Menschen berücksichtigt.
Auch mit einem einfachen Taschenrechner lässt sich der Body Mass Index leicht ausrechnen, wenn man weiß, wie. Hier der Trick:
Schritte:
Beispiel:
1.
Gewicht in Kilogramm eingeben
70
2.
/ (geteilt durch)
/
3.
Körpergröße in Metern eingeben
1,75
4.
/ (geteilt durch)
/
5.
Körpergröße in Metern eingeben
1,75
6.
=
=
22,86
Gewicht und Blutdruck
Übergewicht hat einen großen Einflussauf den Blutdruck. Bei etwa jedem zweiten Patienten sinkt der Blutdruck, wenn Gewicht abgebaut wird. Dabei sind 5 bis 20 mmHg pro 10 Kilogramm Gewichtsabnahme zu erreichen. Nachdem Übergewicht oder gar Fettleibigkeit zusammen mit dem Bluthochdruck einer der vier großen Risikofaktoren (neben Rauchen und Cholesterin) fürHerz-Kreislauf-Erkrankungen ist, macht es doppelt Sinn, gegen das eigene Übergewicht oder die Fettleibigkeit vorzugehen.
Diastolischer Blutdruck
Den Druck, den das Blut auf die Blutgefäße ausübt, nennt man Blutdruck. Unterschieden werden systolischer und diastolischer Blutdruck. Der systolische Blutdruck wird durch die Kontraktion der Muskulatur der linken Herzkammer erzeugt. Er ist immer deutlich höher als der Diastolische. Der diastolische Blutdruck ist der „Rest“Druck, der bei der Erschlaffung des Herzmuskels übrig bleibt. Während der Phase der Diastole füllen sich die Kammern des Herzens mit Blut aus den Vorhöfen, um bei der nächsten Kontraktion (Systole) ins Gefäßsystem ausgestoßen zu werden.
Der diastolische Blutdruckwert repräsentiert somit den niedrigsten Druck im Gefäßsystem, einen Basisdruck, dem die Gefäße permanent ausgesetzt sind. Normale Werte für den diastolischen Blutdruck liegen zwischen 80 und 90 mmHg.
Eine weitere wichtige Funktion der Diastole liegt in der Versorgung der Koronararterien. Während der Systole kontrahieren die Herzmuskeln so stark, dass für Sekundenbruchteile die Durchblutung in den Herzkranzgefäßen zum Erliegen kommt. Erst mit dem Erschlaffen der Herzmuskulatur kommt es wieder zu einem normalen Blutfluss. Während der Diastole füllen sich nicht nur die Herzkammern, sondern es findet auch eine Versorgung der Koronararterien statt. Die Koronararterien münden in eine Einbuchtung in der Aorta, wenig oberhalb der Aortenklappe, die linke Koronararterie in den linken Aortenbogen und die rechte Koronararterie in den rechten Aortenbogen. Während der Systole sind diese Einmündungen verschlossen, nicht zuletzt, weil die systolischen Druckverhältnisse in der großen Körperschlagader schädlich sind für das Koronarsystem. Mit Einsetzen der Diastole öffnen sich diese Einmündungen, der diastolische Druck baut sich auf und bewirkt, verbunden mit der Windkesselfunktion der Aorta und der großen efferenten (abführenden) Blutgefäße, eine Versorgung der Koronararterien.
Damit wird klar, dass permanent zu hohe diastolische Blutdrücke einen zerstörerischen Einfluss auf das koronare Herzsystem haben. Während hohe systolische Werte das periphere Gefäßsystem schädigen, zu Schlaganfällen führen können, die Nierenfunktion zerstören usw., schädigt ein zu hoher diastolischer Blutdruck das koronare Gefäßsystem in ähnlicher Weise. Bei beiden Formen kommt es früher oder später zur Ausbildung einer Sklerose (Verhärtung) der Arterien. Diese sklerotischen Veränderungen behindern den Blutfluss, was in den Koronararterien besonders empfindlich registriert wird. Das „Endprodukt“ eines permanent hohen diastolischen Blutdrucks ist Angina pectoris (Brustenge) und Myokardinfarkt (Herzinfarkt).
Um die Sauerstoff- und Nährstoffbilanz in den Koronararterien zu verbessern ist es ratsam, die Dauer der Diastole zu erhöhen. Dies ist leicht zu erreichen durch eine Senkung der Herzfrequenz. Von daher sind Betablocker bei Angina pectoris das Mittel der ersten Wahl.
Sie sollten aber immer einen Arzt aufsuchen und keinesfalls Selbstmedikation betreiben.
Fruchtzucker und Blutdruck
Nach einer Studie von Forschern aus Denver im Jahr 2009 (vorgestellt auf dem 42. Kongress der American Society of Nephrology; Quelle: http://www.sciencedaily.com/releases/2009/10/091029211521.htm) hat Fruchtzucker (=Fructose) eine signifikante Auswirkung auf den Blutdruck.
Bei einer Aufnahmemenge ab 74 g Fruchtzucker am Tag (2,5 Softdrinks) steigt das Risiko, an Bluthochdruck zu leiden.
Das Team um Dr. Jalal fand heraus, dass bei Menschen, die mehr als 74 Gramm Fructose pro Tag aßen und tranken, das Risiko für Bluthochdruck signifikant erhöht war. So führte eine Diät von mehr als 74 Gramm Fructose pro Tag zu einem um 28% höheren Risiko für 135/85 mmHg, 36% höheren Risiko für 40/90 mmHg und einem um 87% höheren Risiko für einen Blutdruck von 160/100 mmHg.
Zucker und Fructose wirken im Körper völlig unterschiedlich – der wichtigste Unterschied ist, dass Fructose keine Insulinproduktion bewirkt – daher wurde Fruchtzucker früher zum Süßen von Diätprodukten für Diabetiker genommen. Inzwischen sind jedoch viele negative Eigenschaften der Fructose bekannt: Sie dämpft nicht das Hungergefühl, wie es durch Glucose passiert - dadurch entsteht Übergewicht, die Blutfettwerte werden erhöht, und sie steigert den Harnsäureanteil im Blut, was zu Bluthochdruck führt. (Quelle: http://www.gesundheitstipp.ch/themen/beitrag/1029278/Gefahr_fuers_Herz_Zu_viel_Fructose_in_Fertigprodukten)
Von Bluthochdruck (Hypertonie) Betroffene sollten daher Fruchtzucker meiden. Besonders Softdrinks, aber auch viele Fertigprodukte sind heute oft mit Fruchtzucker gesüßt.
Hoher Blutdruck
Hoher Blutdruck gilt in den Industrieländern als eine der am stärksten verbreiteten Zivilisationskrankheiten. Bewegungsmangel, Stress, falsche Ernährungsgewohnheiten, Alkohol- und Nikotingenuss und hohes Lebensalter erhöhen das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken.
Der Blutdruck wird in zwei Werten gemessen: dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck. Übersteigt dauerhaft der systolische Wert die Grenze von 140 mmHG oder der diastolische Wert die Grenze von 90 mmHG, dann lautet die Diagnose: hoher Blutdruck.
Beim primären Bluthochdruck, auch primäre Hypertonie genannt, ist keine auslösende Grunderkrankung als Ursache zu finden. Erst wenn andere Grunderkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden können, kann der Arzt diese Diagnose stellen.
Der sekundäre Bluthochdruck tritt als Folge einer anderen Erkrankung auf oder wird durch eine Schwangerschaft oder bestimmte Medikamente ausgelöst. Wenn hoher Blutdruck im Zusammenhang mit einer anderen Krankheit diagnostiziert wird, muss neben der medikamentösen Behandlung des Blutdrucks vor allem die Grunderkrankung behandelt werden.
Hoher Blutdruck kann schwerwiegende Folgeschäden nach sich ziehen, zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen. Ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck besteht auch bei vorhandenem Übergewicht, erhöhten Cholesterinwerten und Diabetes.
Wenn Sie unter hohem Blutdruck leiden, sollte die Therapie möglichst ganzheitlich in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt erfolgen. Als erstes muss eine individuelle Dosierung der passenden Medikamente erfolgen. Zusätzlich sollten Sie auf einen gesünderen Lebensstil achten. Hierzu gehören eine fettreduzierte, ausgewogene Ernährung und, in Absprache mit dem Arzt, mehrmals wöchentlich regelmäßige Bewegung. Am besten schließt man sich hierzu einem Sportverein an oder trifft sich regelmäßig mit Freunden zum Joggen, Walken oder Schwimmen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein konsequentes Ausdauertraining zwei bis drei Mal in der Woche einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und das gesamte Herz-Kreislaufsystem hat. Bei gering bis mittelmäßig erhöhten Werten kann sich der Blutdruck sogar so verbessern, dass Medikamente nicht mehr notwendig sind. Da sich auch Stress am Arbeitsplatz oder in der Familie negativ auf den Blutdruck auswirken, ist es empfehlenswert, zur Stressreduzierung eine Entspannungstechnik wie Jacobson'sche Muskelentspannung oder Autogenes Training zu erlernen. Diese können Sie sich teilweise selbst aneignen, zum Beispiel mit entsprechenden CDs oder DVDs, oder Sie besuchen Seminare oder Kurse bei der VHS oder in einem Sportverein.
Beschwerden wie häufige Kopfschmerzen, Nasenbluten, Schwindel, Sehstörungen oder Luftnot können Symptome der Erkrankung sein. Leider wird hoher Blutdruck oft sehr spät erkannt, da er über lange Zeit auch völlig ohne spezifische Beschwerden vorliegen kann.
Langzeit Blutdruckmessung
Bei einer Langzeit-Blutdruckmessung wird dem Patienten ein Gerät angelegt, das 24 Stunden lang ständig getragen werden muss. In Zeitintervallen von 15 (oder 30) Minuten wird automatisch eine Messung durchgeführt.
Der Sinn dieser Messung ist, den Verlauf des Blutdrucks bestimmen zu können. Gerade in der Nacht muss der Blutdruck sich absenken. Fehlt diese Absenkung, ist das gefährlicher als ein einmalig hoher Blutdruck-Messwert.
Allerdings stört die Messung die Nachtruhe. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2009 zufolge wurde bei den Probanden durch die Blutdruck-Langzeitmessung die Schlafqualität so beeinträchtigt, dass die normale nächtliche Blutdruckabsenkung 10 mal weniger wahrscheinlich auftrat. Im Schnitt verbrachten die Probanden sogar 90 Minuten weniger im Bett. Ob das Ergebnis nur auf die untersuchten älteren Menschen mit Nierenproblemen zutrifft oder verallgemeinerbar ist, steht noch aus (Quelle: http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Naechtliches_Blutdruckmessgeraet_stoert_den_Schlaf1771015586558.html).
Die Messergebnisse einer solchen nächtlichen Langzeit-Blutdruckmessung sind dann natürlich kaum sinnvoll auswertbar, was aber leider viele Ärzte immer noch nicht berücksichtigen.
Übrigens: Wir hören immer wieder von unseren Nutzern, dass ihr Arzt auf eine Langzeit- Blutdruckmessung verzichtet und stattdessen nur die Auswertungen der momentanen Blutdruck-Daten zur Beurteilung heranzieht.
MAD - Mittlerer arterieller Druck
Der mittlere arterielle Druck (MAD; englisch mean arterial pressure = MAP) ist der Mittelwert der Blutdruckkurve über die Zeit. Da die Kurve nicht gleichförmig verläuft entspricht der MAD nicht dem Durchschnitt aus systolischem und diastolischem Druck. Das wird an einem Beispiel klar. In der folgenden Darstellung ist der diastolische Wert 80 mmHG, der systolische Druck 120 mmHG. Der arithmetische Durchschnitt wäre 100 mmHG, der MAD ist aber mit ca. 93 mmHg deutlich tiefer.
(Grafik CC BY-SA 3.0 DE Cupr78up)
Der MAD gilt als zuverlässigster Parameter für die Organdurchblutung. Die Normalwerte bewegen sich zwischen 70 und 105 mmHg. Sinkt der MAD dauerhaft unter 60 mmHg, besteht die Gefahr, dass die Organe des Körpers, einschließlich des Gehirns, mit Sauerstoff und Nährstoffen unterversorgt sind und dadurch geschädigt werden können.
Messung
Die genaueste Methode ist die Bestimmung des artiellen Mitteldrucks durch eine invasive Blutdruckmessung.
Blutdruckmessgeräte mit oszillometrischem Prinzip können den mittleren artiellen Druck über die Oszillation der Gefäßwand bestimmen. Leider wird der Wert aber bei den haushaltsüblichen Geräten meist nicht angezeigt.
Aus systolischem und diastolischen Druck lässt sich der MAD mit der folgenden Formel berechnen:
Beispiel aus dem Diagramm mit systolischem Druck 120 mmHG und diastolischen Druck 80 mmHG:
MAD = 80 + 1/3 * (120 – 80) = 93,3
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und Blutdruck
Eine Patientin berichtet uns, dass nach Jahren erfolgloser medikamentöser Behandlung des Bluthochdrucks (140-150/90-95) bei ihr eine Weizen-Intoleranz und eine Laktose-Intoleranz festgestellt wurden. Bereits 14 Tage, nachdem sie Weizen und Laktose aus ihrer Nahrung weggelassen hatte, hat sich ihr Blutdruck normalisiert (Werte um 100-115/70-80).
Nahrungsmittel- bzw. Lebensmittel-Unverträglichkeiten entstehen, wenn Nahrungsbestandteile durch geschädigte Bereiche des Dünndarms in den Körper gelangen und dort vom Immunsystem als Fremdeiweiße erkannt und bekämpft werden. Warum kann die Darmwand geschädigt sein? Falsche Ernährung und Lebensweise tragen dazu bei: Alkohol, Stress, Medikamente, Infektionen oder Umweltgifte können die Darmschleimhaut beschädigen3. Auch andere Wege zur Erlangung einer Allergie sind beschrieben worden, z. B. bei der Pollenallergie das Einatmen der Pollen. Nachweislich haben eingeatmete Feinstäube, Rußpartikel, die als umweltbelastendes Ergebnis des Straßenverkehrs zunehmend in die Kritik geraten1, einen negativen Einfluss auf den Blutdruck.
Ob es sich bei Allergien und Unverträglichkeiten um eine Weizenallergie, eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder eine Lactoseintoleranz handelt, alle diese Erkrankungen können von einem Bluthochdruck begleitet sein2. Oft finden Ärzte die Ursache nicht und behandeln den Bluthochdruck mit Medikamenten, statt eine Ernährungsumstellung zu empfehlen.
Bei einer festgestellten Histamin-Unverträglichkeit wird hoher Blutdruck ebenso wie Tachykardie und Herzrhythmusstörungen, aber auch Hypertonie als Begleiterscheinung genannt3. Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Lactoseintoleranz wird auch über Hypotonie und Extrasystolen berichtet4. Diese Quelle gibt die Häufigkeit des Auftretens klinisch relevanter Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit 1-2 % der Bevölkerung an. Nach eigenen Angaben befragter Menschen liegen die Zahlen deutlich höher, nämlich bei 10-20 % 3. Unter Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leidet 1 von 200 Personen – da aber nur 20 % der Betroffenen das Vollbild dieser Erkrankung zeigen, werden von Zöliakie verursachte Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck oft nicht mit der Gluten-Unverträglichkeit in Verbindung gebracht1.
Es sollte auch ein anderer Aspekt in Betracht gezogen werden: Wenn Sie Medikamente gegen eine Ihrer Allergien oder Unverträglichkeiten wie Histaminintoleranz nehmen (wenn sie für eine Senkung des Blutdrucks verantwortlich gemacht wird), kann es sekundär zu einer Steigerung des Blutdrucks kommen5.
Kennen Sie das Gefühl, am Morgen nur schwer in die Gänge zu kommen und trotz einer guten Nacht nicht erholt zu sein? Während des Tages sind Sie schlapp, manchmal wird Ihnen nach längerem Stehen schwindelig und Sie neigen zu kalten Händen und Füßen. Alle diese Beschwerden können auf einen niedrigen Blutdruck hinweisen. Den eindeutigen Aufschluss gibt eine Blutdruckmessung: Ergibt sie bei Frauen ein Wert unter 100/60 mmHg bzw. für Männer unter 110/70 mmHg, so besteht ein niedriger Blutdruck. Allerdings ist ein niedriger Blutdruck, der auch unter dem lateinischen Begriff Hypotonie bekannt ist, in der Regel kein gefährliches Anzeichen. Nur selten steckt dahinter eine ernste Krankheit als Auslöser. In Deutschland sollen etwa fünf Prozent der Bevölkerung an einem niedrigen Blutdruck leiden. Überhaupt wird die Krankheit im Ausland gerne auch als „Morbus germanicus“ oder German Disease (deutsche Krankheit) bezeichnet, einfach deshalb, weil der niedrige Blutdruck in Deutschland sogar als Krankheit betrachtet wird.
In der Medizin werden verschiedene Formen des niedrigen Blutdrucks unterschieden: Zunächst anhand der Dauer des Auftretens in eine chronische und in eine akute Hypotonie, dann wird auch zwischen primärer und sekundärer Hypotonie unterschieden. Die primäre Form lässt keine eindeutige Ursache erkennen. Meist sind junge, schlanke Menschen und vermehrt Frauen betroffen, sodass die körperliche Konstitution als mögliche Ursache in Frage kommt. Eine erbliche Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle, aber auch Infekte können zeitweise zu einem niedrigen Blutdruck führen. Ebenso können Medikamente, starker Flüssigkeits- oder Salzmangel dafür verantwortlich sein. Dagegen gilt als Ursache der sekundären Hypotonie stets eine Grunderkrankung, zum Beispiel eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
Die im Zusammenhang mit einem niedrigen Blutdruck auftretenden Beschwerden können von Person zu Person verschieden sein. Allgemein werden sie jedoch durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Blut verursacht. Dies kann sich in Form von Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Abgeschlagenheit und depressiven Verstimmungen äußern. Zusätzlich kann es zu einem ausgeprägten Kälteempfinden, verminderter Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen kommen. Häufiger führt die Unterversorgung des Gehirns zu Schwindelerscheinungen, besonders nach langem Stehen oder raschen Positionswechseln. Mitunter kann auch eine Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit resultieren. Außerdem kann schwüles, warmes Wetter die Beschwerden steigern. Im Gegensatz zu einem Bluthochdruck hat ein zu niedriger Blutdruck keinen negativen Einfluss auf das Gefäßsystem. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Mit einer Hypotonie bleiben die Arterien und Venen auf Dauer jung, sodass einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer Arteriosklerose vorgebeugt wird. Trotz der positiven Bilanz erweisen sich die durch einen niedrigen Blutdruck hervorgerufenen Beschwerden für die Betroffenen oftmals als unangenehm. Liegt keine Grunderkrankung vor, lassen sich die Beschwerden durch einige Veränderungen im Lebensstil wirkungsvoll lindern.
Bereiten das morgendliche Aufstehen und Positionswechsel Schwierigkeiten, dann empfiehlt es sich, diese Situationen langsamer anzugehen, um dem Körper mehr Zeit für eine Anpassung des Blutdrucks zu geben. Ein wichtiges Mittel zur Selbsthilfe stellt die tägliche Bewegung dar. Sie muss noch nicht einmal in Form von Sport ausgeübt werden, regelmäßige Spaziergänge sind meist ausreichend. Der Blutdruckanstieg während des Sports wirkt sich im Gegenteil sogar nachteilig auf den niedrigen Blutdruck aus, da im Anschluss an die starke Belastung der Blutdruck noch weiter sinkt. Stattdessen ist im Alltag auf mehr Bewegung zu achten - Gehen oder Treppensteigen habet in der Regel schon einen lindernden Effekt. Ein moderat betriebener Ausdauersport ist ebenso förderlich. Häufig wird das Trinken von Kaffee oder Sekt empfohlen. Beides bringt jedoch nur kurzzeitig eine Linderung mit sich. Vielmehr ist auf eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, am besten in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee, zu achten, da es das Blutvolumen erhöht. Zwei Liter täglich sind hierfür eine gute Richtlinie. Darüber hinaus haben wechselwarme Duschen, idealerweise schon nach dem Aufstehen, einen den Kreislauf stabilisierenden Effekt. Auch die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle: Üppige Mahlzeiten sollten vermieden werden, da sie das Blut zum Nachteil des Gehirns in den Bauchraum ziehen. Stattdessen sind, über den Tag verteilt, mehrere kleine Portionen zu bevorzugen. Unterstützend kann auch beim Essen mit gutem Gewissen gesalzen werden, da Salz Wasser im Blut bindet und das den Blutdruck erhöht. Meist haben die genannten Verhaltensweisen einen positiven Einfluss auf den niedrigen Blutdruck. Nur dann, wenn die Beschwerden dadurch nicht gebessert werden können, sollte gegebenenfalls der Einsatz von Medikamenten in Erwägung gezogen werden.
Hinweis: Bei BlutdruckDaten benutzen wir immer wenn nötig die Grenze 105/65 für niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Andernfalls müssten wir niedrige Werte nach der Hypertonie-Skala als "optimal" bezeichnen.
Oberarm Blutdruckmessgerät
Viele Menschen leiden heutzutage unter Bluthochdruck und müssen daher regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle, während der der Blutdruck professionell gemessen wird. Aktivsportler sind oftmals in Besitz von Blutdruckmessgeräten, um ständig einen Blick auf den Puls werfen zu können. Solche Geräte sind mittlerweile ein sehr wichtiges Utensil in Krankenhäusern, Arztpraxen und Sportvereinen, denn sie geben bei richtiger Anwendung sehr präzise Auskunft über den individuellen Puls und Blutdruck.
Da eine Blutdruckmessung immer auf Herzhöhe erfolgen soll, werden vor allem Oberarm-Blutdruckmessgeräte sehr häufig angewendet. Ein klassisches Blutdruckmessgerät besteht aus einer Oberarmmanschette mit einem Gummiball und einem Druckmesser. Die Manschette wird im Ruhezustand über dem Ellenbogen angelegt und aufgepumpt. So lässt sich der Blutdruck schnell und sicher bestimmen. Heute werden vorrangig digitale Oberarm-Blutdruckmessgeräte verwendet, die eine Blutdruck- und Pulsmessung vollautomatisch durchführen. Viele Menschen sind im Besitz solcher digitaler Geräte, denn sie sind sehr bedienerfreundlich und manchmal günstig zu erwerben. Auch hier wird eine Manschette am Oberarm angelegt, ein Aufpumpen des Gummiballs ist jedoch nicht nötig. Die Messung läuft automatisch ab und wird auf einem gut lesbaren Display angezeigt. Wichtig ist jedoch, dass die Oberarmmanschette nicht zu groß oder zu eng ist, denn das könnte die Messung verfälschen und unpräzise Daten ergeben.
Ein Oberarm-Blutdruckmessgerät, sei es klassisch oder digital, gibt es natürlich in jeder Arztpraxis, aber jeder kann es sich auch selbst für den Eigengebrauch in der Apotheke kaufen. Je nach Bedarf und Preisklasse geben Blutdruckmessgeräte Informationen über Puls, Blutdruck und viele weitere Vitalfunktionen, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen. Oftmals ist eine regelmäßige Selbstkontrolle angebracht, weil sie Hinweise über eventuelle Krankheiten geben kann und zwischen zwei Arztbesuchen eine gute Überwachung darstellt. Eine Alternative zu Oberarm-Blutdruckmessgeräten sind Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk.
Puls Normalwerte
Die Pulsfrequenz zeigt eine starke Abhängigkeit von Alter und Fitness. Viele Ursachen führen zu einem kurzfristigen Anstieg der Pulsfrequenz. Dazu gehört körperliche Anstrengung, aber auch Erregung. Um vergleichbare Werte für die Puls-Normwerte zu haben, sollte daher immer der Ruhepuls gemessen werden.
Die Puls Normalwerte nach Alter:
Alter
Pulsschläge pro Minute
0 Jahre
140
2 Jahre
120
4 Jahre
100
10 Jahre
90
14 Jahre
85
Erwachsene
60 - 80
Senioren
80 - 85
Hinweise:
Frauen haben meist leicht höhere Werte als Männer.
Leistungssportler haben deutlich niedrigere Pulswerte.
Manche Medikamente verlangsamen oder beschleunigen die Pulsfrequenz. Bei Bluthochdruckpatienten führen beispielsweise oft die eingesetzten Beta-Blocker zu einer deutlichen Verlangsamung.
Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und Koffein können die Pulsfrequenz zeitweise erhöhen.
Pulsdruck
Der Pulsdruck gibt den Abstand von systolischem und diastolischem Blutdruck an. Zur Berechnung zieht man einfach den diastolischen Druck vom systolischen ab. Das klingt kompliziert, wird aber an einem Beispiel schnell klar:
Systolischer Druck:
130 mmHg
Diastolischer Druck:
80 mmHg
Pulsdruck:
130-80 = 50 mmHg
Angegeben wird der Pulsdruck in Millimeter Quecksilbersäule, genau wie der Blutdruck.
Hat man seine Blutdruckwerte regelmäßig erfasst, lässt sich daraus auch nachträglich der Pulsdruck leicht bestimmen. Eigentlich wäre es auch für Blutdruckmessgeräte sehr einfach, den Wert immer sofort mit anzuzeigen. Leider ist das bisher nicht üblich.
Was bedeutet der Pulsdruck
Der Pulsdruck ist ein Maß für die Elastizität der Blutgefäße. Ist die Dehnbarkeit der Gefäße eingeschränkt, erhöht sich der Pulsdruck. Ein geringer Pulsdruck steht dagegen für gute Dehnbarkeit und damit für gesunde Blutgefäße.
Es gibt Studien, die dem Pulsdruck eine höhere Aussagekraft für das Risiko eines Herzinfarkts einräumen als der Berücksichtigung der einzelnen Blutdruckwerte.
Pulsdruck Normalwerte
Normwerte für den Pulsdruck existieren leider bisher nicht. Als grobe Richtung kann gelten: Werte niedriger 50 mmHg sind normal, ab 65 mmHg besteht bei älteren Patienten oft Behandlungsbedarf.
Was muss man wissen?
Nicht jede Behandlung zur Senkung des Bluthochdrucks senkt auch den Pulsdruck. Sollten Sie sich bereits in ärztlicher Behandlung zur Senkung des Blutdrucks befinden, aber Ihr Pulsdruck ist über 50 mmHg, dann sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen.
Systolischer Blutdruck
Der Blutdruck ist der Druck, der vom Blut auf die Blutgefäßwand ausgeübt wird. Dabei herrschen keinesfalls in allen Bereichen des Blutkreislaufes die gleichen Druckbedingungen. So gilt der venöse Teil des Blutkreislaufs (das Blut strömt zum Herzen hin) als ein Niederdruckbereich, während der arterielle Teil (das Blut wird in den Körper gepumpt) der Hochdruckbereich ist. Für die meisten medizinischen Fälle ist der arterielle Druck von Bedeutung, in der Kardiologie z. B. spielt auch der zentralvenöse Druck eine Rolle (der Druck, der in den zentral gelegenen Venen kurz vor dem Herzen, in der oberen oder unteren Hohlvene, herrscht).
Die Systole
Bei einer konventionellen, routinemäßigen Blutdruckmessung werden stets beide, der systolische und der diastolische Blutdruck, gemessen. Dabei ist der systolische (der erste Wert im Zahlenpaar) der Wert, der Aussagen macht über die Ejektionsleistung (Auswurfleistung) des Herzens. Der zweite Wert, die Diastole, erfolgt während der Füllphase des Herzens und lässt Aussagen über die Elastizität der großen Gefäße zu. Die Druckwerte werden in mmHg angegeben. Der Normwert für die Systole liegt bei 120 mmHg.
Physiologie
Die Auswurfleistung des Herzens baut den systolischen arteriellen Druck auf. Dieser repräsentiert den Druck in der linken Herzkammer im Moment der maximalen Herzmuskelkontraktion. Durch diesen Druck werden die großen Gefäße gedehnt und geben beim Zurückschnellen in ihre Normalausdehnung einen Teil des Druckes an die efferenten (abführenden) Gefäße weiter. Man spricht hier von der Windkesselfunktion oder Pufferfunktion, da die elastische Reaktion der großen Gefäße Blutdruck“spitzen“ abfängt, die sonst in der Peripherie schädliche Ausmaße annehmen könnten. Die Höhe des systolischen Drucks hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: der Herzfrequenz, dem Schlagvolumen (das Produkt der beiden ergibt das Herzzeitvolumen oder Herzminutenvolumen) und dem peripheren Widerstand. Bei körperlicher Belastung steigt die Herzfrequenz und damit auch das Herzzeitvolumen. Das Herz pumpt schneller, um dem Körper mehr sauerstoffreiches Blut zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werden die Gefäße (Arteriolen und Präkapillaren) erweitert, dadurch sinkt der periphere Widerstand. Liegen jedoch arteriosklerotische Veränderungen im Gefäßsystem vor, besonders in der Peripherie, dann kommt es zu einer Einschränkung der Elastizität der Gefäße. Diese Einschränkung bedingt, dass es in Belastungssituationen nicht zur ausreichenden Weitstellung der peripheren Blutgefäße kommt. Als Folge des hohen peripheren Widerstandes entsteht ein zu hoher systolischer Druck.
Der systolische Blutdruck bleibt in definierten Bereichen während des Tages nicht konstant. In Abhängigkeit von der körperlichen Belastung und psychischen Situation steigt und fällt er. Belastungsspitzen treten bei Stress und starker körperlicher Aktivität auf. In Ruhe und während der Nacht sinkt er auf sein physiologisches Minimum. Erst ein hoher systolischer Ruhewert wird als pathologisch angesehen und ist behandlungsbedürftig.